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Pik von Teneriffa. TENERIFFA. 5. Route. 43 Rückgang der Koschenillezucht (S. 34) sehr verarmte Städtchen ist
der schönstgelegene Ort Teneriffas.

Am Osteingang liegt die Plaza de San Agustín, mit der alten
Iglesia de San Agustín, Musikkiosk und hübschem Blick auf Puerto
Orotava und das Meer. Die nahe Villa der Marquesa Quinta, jetzt
im Besitz des Dr. Perez (S. 41), hat einen prachtvollen *Park; auf
der obersten Terrasse ein Marmor-Mausoleum (Trkg.).

In dem Viertel oberhalb der Iglesia de la Concepción liegen
einige schöne Adelspaläste. Prächtige holzgeschnitzte Balkone
(S. 39) weisen u. a. zwei Paläste im SW. des Städtchens, unweit
des Klosters San Francisco (jetzt Hospital), auf.

Lohnend, aber nur bei klarem Wetter zu empfehlen, ist der Ausflug
nach dem in der SO.-Ecke des Orotavatals, innerhalb der Wolkenregion,
gelegenen Gehöft Agua Mansa (1064m), St. s.ö. von Villa Orotava
(steiler Reitweg; Maultiertarif s. S. 42). Auf Kastanien- und Erikawälder
folgen in dem Barranco de la Arena uralte *Kiefernwälder; in der Nähe
eine steile Felswand mit mächtigen Basaltsäulen, den sog. Orgelpfeifen
(Organos). Von Agua Mansa reitet man entweder am Westrande der
Ladera de Santa Ursula (S. 41) über das Gehöft La Florida zurück oder
über den Pedro Gil-Paß (1988m; von der Höhe der Cumbre im SW.
prachtvoller Blick auf die Ostküste und Gran Canaria) hinab in den groß-
artigen
Einbruchskessel der *Garganta de Güimar, weiter an dem Lava-
strom
von 1705 entlang über Arafo nach (6-7 St.) Güimar (S. 38).

Die zweitägige Besteigung des Piks von Teneriffa, die man
in der wärmeren Jahreszeit nicht unterlassen sollte, bietet einen groß-
artigen
Einblick in den geologischen Aufbau der Insel und bei klarem
Wetter eine unvergleichliche Aussicht über die Kanarien. Maultiertarif
s. S. 42. Erwünscht sind außer Reitgamaschen ein Bergstock (lanza),
starkes Schuhwerk, Laterne, Decken, Trinkwasser, reichlicher Proviant,
eine Gletscher- oder Automobilbrille und Lanolinsalbe (zum Einfetten des
Gesichts). In den Cañadas (s. unten) verweigern Führer und Maultier-
treiber
bei Schneegestöber die Begleitung. Den kürzesten Zugang bildet
von Puerto Orotava der Saumpfad über Cruz Santa nach dem Portillo (bis
zu der Schutzhütte Alta Vista, für die der Führer den Schlüssel besorgt,
ca. 10 St.); Abstieg entweder nach Icod Alto und Realejo Alto (S. 45;
ca. 8 St.), wohin man Fuhrwerk bestellen kann, oder über den Llano de
la Maja nach Güimar (S. 38; 10 St.).

Der Weg führt durch alle Klimazonen der Erde. Aus der tropischen
Region von Puerto Orotava gelangt man jenseit Cruz Santa (457m) in das
Gebiet des Mais- und Getreidebaues (vgl. S. 33), an vielen von Kastanien
beschatteten Bauernhütten vorüber. Auf den Buschwald des Monte Verde
folgt oberhalb der Wolkenregion eine Lavawüste. Überraschend wirkt der
Wechsel der Szenerie am Portillo (2015m), der unweit östl. der Fortaleza
(S. 44) gelegenen Eingangspforte der *Montañas de las Cañadas, des
ältesten unteren Riesenkraters, der in Form eines freilich durch spätere
Ausbrüche teilweise zerstörten 10-20km br. ovalen Ringwalles mit seinen
200-500m h. Lavawällen den gewaltigen Unterbau des meist nur vom
August bis Okt. schneefreien Piks umschließt. Man durchreitet zunächst
die mit dürftiger Retama (S. 33) bewachsene, in der wärmeren Jahres-
zeit
hier und da von Ziegen belebte Cañadas-Hochebene, eine wüsten-
artige
Bimssteinfläche mit einzelnen kolossalen Lavaströmen und isolier-
ten
Ausbruchskegelchen. Die Sonnenglut ist hier unter dem fast stets
tiefblauen Himmel nahezu unerträglich, die Luft von erstaunlicher Klar-
heit
. Am Fuße des Unterbaues, unweit des Vorberges Los Rastrojos
(2305m), beginnt der mühsame Ritt über den weißgrauen Bimssteinkegel
der Montaña Blanca (2649m) zu dem Sattel an der Teidepyramide, an
deren von wilden Kaninchen bewohnten Schlackenhalden, meist zwischen